Im Jahr 2022 haben die AHOP (Arbeitsgemeinschaft hämatologischer und onkologischer Pflegepersonen) und die OeGHO (Österreichische Gesellschaft für Hämatologie & Medizinische Onkologie) die Initiative „Cancer Nurse“ gestartet, um das international erfolgreich angewandte Konzept auch in Österreich umzusetzen. In einer breiten Allianz anerkannter Expert:innen aus der Pflege, der Medizin, der Österreichischen Krebshilfe und weiteren Stakeholdern wurde ein Positionspapier zur Etablierung der Cancer Nurse im Juni 2023 im Rahmen einer Pressekonferenz veröffentlicht.
Entgegen der aktuellen gesetzlichen Grundlage für Gesundheits- und Krankenpflege und der derzeitigen Situation in der Praxis besteht unter Expert:innen Einigkeit hinsichtlich der Relevanz der Etablierung von Fachkarrieren in der Pflege.
Nach einer Grundausbildung zum/zur diplomierten Gesundheits- und Krankenpfleger:in (DGKP) gilt die Praxiserfahrung als erster wichtiger Schritt, um sich später fachlich zu vertiefen. Im Bereich der Cancer Nurse bedeutet dies, in einem Setting der onkologischen oder hämatologischen Pflege tätig zu sein. Die allgemeine Empfehlung zur Dauer der praktischen Tätigkeit bezieht sich dabei auf mindestens zwei Jahre aktive berufliche Tätigkeit in einem Fachbereich, bevor eine zusätzliche Weiterbildung bzw. ein Studium als Spezialisierung zur Cancer Nurse erfolgen soll.
Die Novelle des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (Juli 2024) ermöglicht die Erweiterung der bisher bekannten Spezialisierungen um die der Cancer Nurse. Ein wichtiger Schritt in Richtung Etablierung der Cancer Nurse in Österreich ist hiermit vom Gesetzgeber getan.
AHOP & OeGHO erachten nun nachfolgende Schritte als notwendig, um die Spezialisierung „Cancer Nurse“ in Österreich zu vereinheitlichen und gleichzeitig zu etablieren:
Internationale Daten zeigen, dass Patient:innen in unterschiedlichen Phasen ihrer Erkrankung sowie auf mehreren Ebenen von der pflegerischen Versorgung durch Cancer Nurses profitieren. Daher werden die AHOP und die OeGHO weiter intensiv daran arbeiten, dieses Konzept auch in Österreich in die klinische Praxis zu bringen.
Daniela Haselmayer,
Harald Titzer